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ParcelLock: Hermes und DPD stellen Packstation-Alternative ein

Bereits 2016 starteten Hermes, DPD und GLS mit ParcelLock eine gemeinsame Initiative, um den Kunden eine weitere komfortable Möglichkeit zur Zustellung von Paketen anzubieten. Dabei wollte man eine Art offene Packstation etablieren, die nicht nur von einem Anbieter genutzt werden kann, sondern eben von mehreren Anbietern. Doch bereits vor einiger Zeit zog sich GLS aus dem Projekt zurück. Nun wird ParcelLock komplett eingestellt. So verkündeten Hermes und DPD in einer gemeinsamen Pressemitteilung, dass man das Projekt beendet und im Laufe des Jahres auslaufen lässt.

Der Grund für das Ende von ParcelLock soll dabei gewesen sein, dass die Nachfrage und Nutzung der Stationen hinter den Erwartungen zurückblieb. So wurde der Ansatz eines offenen Systems, das von mehreren Paketdiensten und lokalen Händlern genutzt werden kann, um Pakete und Sendungen zu hinterlegen, die dann wiederum flexibel abgeholt werden können, von den Kunden durchaus als verbraucherfreundlich und angenehm empfunden, aber dies spiegelte sich am Ende dann nicht in den Nutzerzahlen wieder, die eben hinter den Erwartungen zurückblieben. Die beiden beteiligten Unternehmen konnten aus dem Projekt jedoch laut eigenen Angaben einige Erkenntnisse mitnehmen, die für die Zukunft genutzt werden können.

ParcelLock wurde dabei in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und in verschiedenen Projekten getestet. So wurden Stationen in Mehr- und Einfamilienhäusern integriert, sodass die Pakete direkt dort hinterlegt werden konnten, aber es wurden auch zusammen mit der Deutschen Bahn und der Hochbahn in Hamburg unter dem Namen Hamburg Box zahlreiche Stationen an S-Bahnhöfen und U-Bahnhöfen aufgebaut, die von den Paketdiensten und lokalen Händlern beliefert werden konnten. Dadurch konnten Kunden ihre Lieferungen direkt auf dem Weg nach Hause an der Bahnstation abholen und mitnehmen.

Gerade bei der Hamburg Box sind die Nutzungszahlen aber wohl mit Vorsicht zu betrachten. Denn das Projekt wurde erst im März 2020 gestartet und damit genau zu Beginn der Corona-Phase. Seitdem war die Mobilität der Menschen stark eingeschränkt, sodass das Konzept eines Abholens von Paketen auf dem Weg nach Hause nicht mehr ganz so attraktiv war wie in der Zeit davor, da die meisten Menschen ohnehin viel mehr zu Hause waren. Gerade bei diesem Projekt wäre eine längerfristige Betrachtung der Nutzung also durchaus interessant.

Was genau mit den aufgestellten Stationen passieren wird, ist derzeit nicht ganz klar. Zwar kündigte man an, dass die operativen Tätigkeiten in diesem Jahr nach und nach heruntergefahren werden sollen, aber die weitere Nutzung der aufgestellten Anlagen soll mit den Partnern geregelt werden. Daher werden die aufgestellten Stationen wohl auch weiterhin betrieben werden. Fraglich ist dann allerdings, wer diese Stationen dann noch beliefern kann, wenn Hermes und DPD sich aus dem Projekt verabschieden und das ParcelLock-System eingestellt wird.

Letztendlich verschwindet damit ein wirklich interessantes und vielversprechendes System vom Markt. Denn gerade der offene Ansatz, sodass die Stationen von mehreren Paketdiensten und lokalen Händlern genutzt werden konnten, war durchaus interessant. Die beiden Paketdienste Hermes und DPD werden dadurch zudem auch in Zukunft weiterhin auf ihre PaketShops als Alternative zur Zustellung an der Haustüre setzen. Gerade bei PaketShops mit schlechten Öffnungszeiten oder einer schlechten Abdeckung durch PaketShops hätten die ParcelLock-Stationen hier eine gute Alternative werden können.

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